Von Siegfried Malinowski
Würselen: Während sich draußen noch eine lange Menschenschlage bildet, um möglichst bald ein kühles Bad im Würselener Aquana zu genießen, sind drinnen bereits zwölf Kinder im Spaßbad und lernen das Schwimmen.
Die fünf- bis Achtjährigen stehen kurz vor Abschluss ihrer Ausbildung, die sie mit organisatorischer Hilfe des Deutschen Kinderschutzbundes erhalten haben. Am ersten Freitag im August haben sie ihr „Seepferdchen“ oder das „bronzene Schwimmabzeichen“ erlangt. Möglich machte das der Ortsverband des DKSB, in dem sich die Ortsgruppen Würselen, Herzogenrath und Alsdorf vereinigt haben.
An diesem vorletzten Kurstag hat Lars Abelshausen Dienst und beobachtet die Kinder, die mit einem „Mordsspass“ bei der Sache sind. Abelshausen, ist froh, dass sich in den Ferienkursen insgesamt 44 Kinder der Schwimmausbildung unterzogen haben. „Wir hätten auch 100 Kinder nehmen können, aber die Sicherheit hat in dieser Coronazeit natürlich Vorrang“ sagt der Pädagoge.
Zehn Lerneinheiten haben die Kinder in zweiwöchiger Ausbildung vermittelt bekommen. An diesem Tag sind die Rettungsschwimmer Anke Möller (DLRG) und ihr Kollege Stefan Hummel mit den Übungen im Aquana betraut. Lars Abelshausen ist froh, dass man für die Finanzierung des Projektes die ARD-Fernsehlotterie gewinnen konnte. Dort hatte man sich beworben und war hoch erfreut, dass man aus dem Topf der Bewerber gezogen wurde. Auch dem Herzogenrather Stadtsportbund als Sponsor und der Würselener Tafel dankt der Kinderschutzbund. Schließlich hatte die Tafel sich für den Unterricht jener Kinder stark gemacht, die aus finanziellen Gründen hinten anstanden.
„Wir verfolgen mit den Schwimmkursen vor allem drei Ziele“, erläuterte Lars Abelshausen. Zunächst sei es wichtig, den Kindern eine mögliche Angst vor dem Element Wasser zu nehmen. Dazu kommt die Auszeichnung, das Seepferdchen, zu erhalten oder auch – wie es in diesem Sommer insgesamt zehn Kinder schafften – sich für das Bronzene Schwimmabzeichen zu qualifizieren.
„Wir haben gerade in diesem Jahr eine Riesennachfrage nach unseren Kursen“, merkt Abelshausen stolz an. Leider müsse man deshalb Wartelisten führen. Möglicherweise profitieren davon dann die Bewerber, die in den Herbstferien die nächsten geplanten Kurse belegen.
Einer der Ausbilder, Stefan Hummel, lobt die hohe Bereitschaft der Kinder, das Schwimmen zu lernen. „Erstmal haben sie ja oft Angst vor Wasser, die wir den Kindern über einen Vertrauensaufbau zu nehmen versuchen“, erklärt Hummel als professioneller Rettungsschwimmer. Dabei vermittelt er ebenso wie seine Kollegin Anke Möller die Wege von der Grob- zur Feinmotorik, bringt den Kindern die Koordination von Beinen und Armen bei und zeigt ihnen in vor allem spielerisch angelegten weiteren Schritten, wie man durch das Wasser gleitet.
Oft seien gerade die jüngeren Kinder noch sehr verspielt. Aber gerade auf spielerischem Niveau wird ihnen auch die Ausbildung beigebracht. „Wir beobachten in den letzten Jahren auch verstärkt den Zulauf von Kindern zu den Schwimmbädern und auch zu Schwimmvereinen“, erkennt Lars Abelshausen eine neue Hinwendung zu einer der gesündesten Sportarten. Das war vor Jahren noch anders. Zwar kämpfe man auch heute noch mit der Konkurrenz durch die Neuen Medien. Aber es ist auch mehr und mehr erkennbar, dass „Schwimmen im Trend liegt“. Auch Vereine und Schulen haben das mit Freude registriert.