Würselen Ein herausragendes Ereignis für den Deutschen Kinderschutzbund Alsdorf, Herzogenrath, Würselen war im vergangenen Jahr die Eröffnung des Familienzentrums im Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn”.

Ausgezeichnet: Der Vorsitzende des Würselener Kinderschutzbund-Ortsverbandes, Dr. Anton Gülpen (2.v.r.), ehrte Ute Wendt, Agnes Hilgers und Birgit Engels-Maassen (vorne, v.l.) mit der silbernen Nadel. Foto: Sevenich

Im November hatte der Kinderschutzbund die Zertifizierung und gleichzeitig das zehnjährige Bestehen des Kinderhauses gefeiert.

Daran erinnerte Ortsverbandsvorsitzender Dr. Anton Gülpen bei der Jahreshauptversammlung: „Wir sind stolz darauf, seit zehn Jahren einen Kindergarten zu haben, der versucht, Kinder zu selbstbewussten, selbstgesteuerten, angst- und vorurteilsfreien Menschen zu erziehen.” Er sehe mit Freude, dass „Klatschmohn” einen festen Platz im Ortsteil Broichweiden und die Anerkennung der dortigen Bevölkerung gefunden habe.

Geschäftsführerin Ulla Wessels skizzierte den langen Weg dorthin, der erst im zweiten Anlauf zum Ziel geführt hatte. „Klatschmohn”-Leiterin Birgit Engels-Maassen sprach über das zusätzlich zu den bestehenden Offerten entwickelte, niedrigschwellige Kurs- und Beratungsangebot. So gibt es nun für unter Dreijährige die Gruppe „Klatschmohn”-Zwerge. Einmal pro Woche treffen sie sich dort ohne ihre Eltern.

Eltern haben wiederum die Möglichkeit, sich im Kurs „Starke Eltern – starke Kinder” oder im Elterncafé auszutauschen. Musikalische Früherziehung, Sprach- und Sexualerziehung, „Erste Hilfe am Kind” sowie Entspannungsangebote runden das Programm.

Nach wie vor ist das Stadtteilbüro in Morsbach mit seinen Angeboten im Bereich der ambulanten Erziehungsberatung und in den „Frühen Hilfen” ein Partner für Eltern, Kinder und Jugendliche aus Würselen und den Nachbarkommunen.

Die Gruppe „Junge Mütter” arbeitete 2009 intensiv an Erziehungsfragen, Kommunikationsregeln und Konfliktstrategien. Ein neue gemischte Gruppe mit acht Kindern von sieben bis elf Jahren, die sich darauf freuen, gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten, ist dort eingerichtet worden.

Das offene Beratungsangebot wurde von gut 100 Personen in Anspruch genommen. 63 Jungen und Mädchen von sechs bis zehn Jahren besuchten die vom Kinderschutzbund betreute Offene Ganztagsschule Schulstraße.

Vorsitzender Dr. Gülpen beklagte, dass das Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche” nicht erfolgreich in die Spur gebracht werden konnte. Dabei hatten 21 Schülerinnen der 10. bis 13. Klasse des Städtischen Gymnasiums eine fundierte Ausbildung durch den Kinderschutzbund erhalten. „Leider wurde das Telefonangebot nicht in dem Maße angenommen, wie wir uns das gewünscht hatten.” Derzeit sei der Kinderschutzbund auf der Suche nach einer anderen Einsatzmöglichkeit für die verbliebenen Jugendlichen.

Die Kasse stimmt

Über die Entwicklung der Finanzen beim Kinderschutzbund berichtete Günter Dieterich.
Eine solide Kassenführung bestätigte Kassenprüfer Hans-Josef Mertens, so dass die Entlastung des Vorstandes reine Formsache war.

Auch Jubilare standen bei der Versammlung im Mittelpunkt. Auf 25 Jahre im Kinderschutzbund blickten Bernd Alt, Armin Carduck und Eva-Maria Voigt-Küppers (SPD, MdL) zurück.

Ihnen gebührte die goldene Nadel. Mit der silbernen Nadel wurden vom Vorsitzenden Birgit Engels-Maassen, Gaby Eschweiler, Agnes Hilgers und Heiner Schmalen auszeichnet. Auf bereits zehn Jahre hatten es Gitta Hirschmann, Stefan Mix und Ute Wendt gebracht.

Weihnachtsaktion des DKSB erfolgreich

Kohlscheid/Würselen Zum 8. Mal unterstützte die Sparkasse Würselen und die VR-Bank Kohlscheid die jährliche Weihnachtsspenden-Aktion des Deutschen Kinderschutzbund. Denn diese Aktion ist für den Ortsverein Würselen-Alsdorf-Herzogenrath des Deutschen Kinderschutzbundes eine ganz wichtige Institution geworden zur Finanzierung der Arbeit in Zeiten wegfallender öffentlicher Mittel.

Zogen jetzt Bilanz: Ulla Wessels (Mitte) vom Kinderschutzbund sowie Andreas Remy und Ursula Bücker (rechts) von der VR-Bank in Kohlscheid.

Vorsitzender Dr. Anton Gülpen und Geschäftsführerin Ulla Wessels dankten allen, die durch eine Spende den Kinderschutzbund unterstützt haben. Diese Aktion sei wieder ein großer Erfolg gewesen.

In der Sparkasse Würselen-Mitte und in der VR-Bank Herzogenrath-Kohlscheid wurden für jede Spende an den Weihnachtsbaum dort eine Kugel angehängt und der Baum geschmückt.

Insgesamt kamen von 64 Spendern in Würselen und in Herzogenrath 5610 Euro zusammen. Geschäftsführerin Ulla Wessels: „Aus diesen Spenden unterstützen wir zum Beispiel Familien in schwierigen Lebenssituationen hier vor Ort oder fördern Kinder in unseren Einrichtungen durch die Anschaffungen von Spiel- und Lehrmaterial.”

Kinderschutzbund prangert Not der Familien an

Nordkreis Ein Problem, sinnvolle Verwendung für das Geld zu finden, hat Ulla Wessels nicht. Im Gegenteil: Viele finanzielle Löcher hat die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, Ortsverein Würselen-Alsdorf-Herzogenrath, zu stopfen.

Denn das Konto des Vereins ist ebenso chronisch leer wie die Haushaltskasse vieler Familien in Zeiten von Hartz IV. Trotz bundesweit guter Konjunkturdaten, trotz gesunkener Arbeitslosigkeit. Wessels: „Die Not ist immer mehr zu spüren.” Da kommt die Geldspritze von 8725 Euro gerade recht.

Die Kinderschutzbund-Chefin spricht von einer „tollen Sache”. Zwar sind die geschmückten Nordmann-Tannen in den Geschäftsstellen der Sparkasse in Würselen und der VR-Bank in Kohlscheid bereits abgebaut, das Spendengeld der Weihnachtsaktion ist aber geblieben: 6840 Euro kamen allein in Würselen zusammen, dem Kinderschutzbund bereitgestellt von 34 Spendern. Und in Kohlscheid spülten 26 hilfsbereite Bürger 1885 Euro in die Kasse. Im Gegenzug wurden Karten mit den Namen der Spender – zwei von ihnen stellten in Würselen 2000 beziehungsweise 1500 Euro zur Verfügung – an den Weihnachtsbäumen in den Geldinstituten aufgehängt.

Wessels betont, dass der warme Geldregen bitter nötig ist, „grundsätzlich den Verein am Leben zu erhalten”. Denn die Anforderungen und Ausgaben steigen. Immer mehr Familien, die ihre Kinder in einer der beiden Kitas Wichtelburg und Klatschmohn unterbringen, können beispielsweise die Elternbeiträge oder gar das Geld fürs Mittagessen nicht mehr aufbringen. Und weil beim Kinderschutzbund niemand die Kleinen mit leerem Magen nach Hause schicken will, muss notgedrungen der Verein einspringen. Ulla Wessels und ihr Team merken bei der täglichen Arbeit, „dass es in vielen Familien immer enger wird. Und immer mehr geraten da rein.”

Wenige Väter haben Zeit für Ihre Kinder

Würselen „Du und ich – Wir können etwas zusammen tun!” Unter diesem Motto hatte der Deutsche Kinderschutzbund, Ortsverband Würselen-Alsdorf-Herzogenrath, am Weltkindertag Mütter und Väter in seine sechs Einrichtungen eingeladen, gemeinsam zu spielen, zu basteln, zu malen anzustreichen, zu backen oder ihre Umgebung zu erkunden.

m Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn” hatte Leiterin Birgit Engels-Maassen allen Grund zur Freude. Der Einladung waren mehr als 20 Mütter und ein Vater gefolgt, im Schlepptau noch einige Geschwisterkinder. Zum Thema des Monats sollten sie zusammen mit ihren Nachkömmlingen ihren Körper wahrnehmen und ihre Sinne auf den Prüfstand stellen.

So nahmen sie mit verbundenen Augen Geschmacksproben und ordnen sie nach ihrer Intensität ein. Übungen zur Stille standen auf dem Programm. Höchste Konzentration verlangte den Eltern das Gehen auf einer Ellipse ab. Man konnte eine Stecknadel fallen hören. Da konnten die Mütter und der Vater nur staunen, wie leise und konzentriert ihre Kinder die anspruchsvolle Aufgabe meisterten. Schließlich gestalteten Eltern die Bildnisse ihrer Kinder künstlerisch im Maßstab 1:1. Birgit Engels-Maassen strahlte: „Schön, dass die Eltern sich Zeit genommen haben. Und wenn es nur eine halbe Stunde ist.”

Beim Angebot, das die Offene Ganztagsschule gemeinsam mit der Verlässlichen Schule an der Weidener Grundschule unterbreitete, gab es bei den Vätern eine Fehlanzeige. Dafür hatte Leiterin Birgit von Tongelen 15 Mütter gezählt. Sie schauten ihren „Zöglingen” auf dem Schulhof über die Schulter, als sie dort unter Anleitung von Anne Hartmann Hüpfkästchen aufmalten.

Ihr müsst die Farbe dicker auftragen, sonst wischt der Regen sie zu schnell wieder weg!” Und so legten die kleinen Maler nach. Teig rührten Mütter und ihre Kinder in der Küche an. Gebacken wurden Weckmänner. In einer dritten Gruppe bedruckten sie mit kindgerechten Motiven Turnbeutel. Nach dem Buch „Ein Haus für Herbert” wurden farbige Bilder gestaltet.

In der Betreuung „13+” am Städtischen Gymnasium stellten sich nur ein Vater und eine Mutter ein, um mit Kai und Onur „Werden Sie Quizmillionär” zu spielen. Ute Jagmann mit viel Verständnis für die Eltern: „Sie können sich an einem normalen Wochentag nur schwer zusätzlich Zeit für ihre Kinder nehmen.”

Da sich aber die Kinder auf das gemeinsame Spiel gefreut hatten, durfte es nicht ausfallen. Neben Ute Jagmann waren auch die beiden anderen Betreuerinnen, die mit ihr täglich über 30 Sextaner und Quintaner bis 15 Uhr unter ihre Fittiche nehmen, eifrig bei der Sache.

Es sind nicht so viele gekommen”, resignierte die Leiterin der „Wichtelburg”, Silke Dunkel, leicht. „Von den sechs Müttern sind auch schon drei wieder gegangenen.” Zum Thema „Wind” konnten die Mütter mit ihren Kindern sich in ihrer Fantasie ausleben. Es wurden nicht nur bunte Bilder farblich gestaltet.

Zu einem Würfelspiel wurden die Figuren eigenhändig gebastelt, ein zusätzlicher Anreiz zum Spielen. Sehen lassen konnten sich auch die Kastanienflugbälle mit ihren bunten Fahnen aus Krepppapier. Als „Belohnung” für die gemeinsame Mühe gab es Windbeutel.

Weltkindertag: Wessels sieht keinen Grund zum Feiern

Nordkreis Am Donnerstag feiert Deutschland den weltweiten Kindertag. Der Nachwuchs steht 24 Stunden lang in unserer alternden Gesellschaft da, wo er hingehört: im Mittelpunkt.

Für Ulla Wessels, Geschäftsführerin des Kinderschutzbund-Ortsverbands Alsdorf, Herzogenrath und Würselen, geht es täglich um die Belange, Bedürfnisse, Rechte und Probleme des Nachwuchses. Unser Redakteur Stefan Klassen hat mit ihr über die aktuelle Situation unserer Kinder gesprochen.

Am Weltkindertag steht der Nachwuchs bei zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen im Mittelpunkt. Auf Kinder- und Familienfesten wird kräftig gefeiert. Gibt es Grund zu feiern?

Ulla Wessels: Nein, denn vieles liegt im Argen. Zwar ist das Leben mit Kindern etwas Außergewöhnliches, etwas sehr Schönes. Aber es wird einem heutzutage sehr schwer gemacht, mit den Kindern auch gut leben zu können.

Dabei sollte man annehmen, dass die Wohlstandsnation Deutschland – mit ihrer dürftigen Geburtenrate weltweit fast Schlusslicht – ihrem raren Nachwuchs besondere Fürsorge und Aufmerksamkeit widmet…

Wessels: …das ist ein Trugschluss und nur in den Sprechblasen der Politiker so. Da geht es um rein demografische Größen und nicht wirklich um die Kinder und Familien. Ginge es darum, dann wäre schon längst etwas passiert.

Woran machen Sie das fest?

Wessels: Viele Kinder leben an der Armutsgrenze. Bei unserer Arbeit mit ihnen merken wir das täglich. Viele zahlen etwa das Geld für das Mittagessen in der Offenen Ganztagsschule oder im Kindergarten nicht. Auch die Beiträge für die Betreuung werden nicht bezahlt.

Ist Besserung in Sicht?

Wessels: Im Gegenteil. Der Trend zur Armut hat sich in den vergangenen Jahren verschärft, nach unserer Erfahrung sind die Zahlen stark gestiegen. In Zeiten von Hartz IV haben die Eltern kein Geld für elementarste Dinge, die Konten sind nicht gedeckt. Uns als Träger treibt das selbst in die finanzielle Krise.

Infos: Der Deutsche Kinderschutzbund, Ortsverband Alsdorf, Herzogenrath, Würselen, hat 34 feste Mitarbeiter.

„Klatschmohn mit „grüner Eins“ belohnt

Würselen Obst und Gemüse gibt es hier nur frisch vom Bauern um die Ecke. Das Montessori-Kinderhaus Klatschmohn wurde jetzt als einziger Kindergarten im Nordkreis mit der „Futureins-Nachhaltigkeits-Eins” ausgezeichnet.

Bürgermeister Werner Breuer und Ulrich Isford von der Verbraucherzentrale in Köln überreichten die „grüne Eins” jetzt in der Kindertagesstätte.

„Futureins”, die Nachhaltigkeitskampagne der Verbraucherzentrale NRW, geht auch in diesem Jahr wieder auf Tour um die Werbetrommel für die vielen Vorzüge der heimischen Lebensmittel zu rühren.

Unter dem Motto „Mmh, so frisch! Iss mal was direkt vom Feld”, sollen Angebot und Nachfrage danach angekurbelt werden.

Nachwuchs mit eigener Kreativität anregen

Würselen Eine Spende über 3000 Euro verbuchte jetzt der Kinderschutzbund. Schon in den vergangenen drei Jahren bescherte die Moerser Chemiefirma Dynea durch ihren in Würselen wohnenden Geschäftsführer Harald Matthäus der „Lobby der Kinder” einen warmen Geldregen.

Wie in den Vorjahren auch verzichtete der Spezialist für Bindemittel bei Farben und Klebstoffen auf Kundenpräsente zur Weihnachtszeit, zeigte lieber soziales Engagement. „Wir sind aber nicht nur hier im Aachener Nordkreis aktiv, so unterstützen wir über das ganze Jahr die verschiedensten Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen, vornehmlich im Kinder- und Jugendbereich. Darüber hinaus fördern wir breitflächig den Chemieunterricht in Schulen”, erklärte Matthäus bei der Scheckübergabe im „Klatschmohn” am Helleter Feldchen.

Dort gab es bei den Kindern, der Leiterin der Einrichtung, Birgit Engels-Maaßen, und der Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, Ulla Wessels, freudige Gesichter. „Natürlich wird das Geld allen unseren Einrichtungen zugute kommen, aber hauptsächlich werden wir wieder Spielzeug für die Kleinen anschaffen und hier ganz speziell in Broichweiden altersgerechte Musikinstrumente”, versicherte Ulla Wessels. Damit will man den Nachwuchs zu kreativem, eigenen Handeln anleiten und dessen Kommunikationsbereitschaft fördern.

Zu wenig Miteinander

„Viel zu häufig fehlt es den Kindern gerade in dieser Hinsicht, das Miteinander findet zu wenig statt”, bemängelte Birgit Engels-Maaßen auch die geringe Bereitschaft in der Elternschaft, zusammen mit den Einrichtungen bei der Erziehung des Nachwuchses zusammenzuarbeiten. „Wenn in der Familie zum Beispiel schon Fernsehen als Belohnung versprochen wird, so lässt das natürlich tief blicken.”

Die unbedingte Notwendigkeit einer funktionierenden Erziehung und Ausbildung stellte auch Harald Matthäus heraus: „Das merken wir auch in unserem Betrieb. Leider sind viele Jugendlichen heutzutage nur noch ganz bedingt ausbildungsfähig!” Hier Förderung zu leisten, das hat man sich in Moers auf die Fahnen geschrieben. Hocherfreut vernahm er dann von Birgit Engels-Maaßen: „Sollten wir im nächsten Jahr wieder bedacht werden, dann würden wir liebend gerne in unserer Kindertagesstätte die Sprachförderung auch mit Fremdsprachen ausbauen.” Was Matthäus mit einem Nicken quittierte.

Kinderschützer ziehen positive Bilanz

Würselen Dass sich immer weniger Erwachsene zu einem Leben mit Kindern entschließen, diese Sorge der Geschäftsführerin Ulla Wessels teilte der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Würselen (Bezirk Alsdorf, Herzogenrath, Würselen), Norbert Maubach, auf der Hauptversammlung im Alten Rathaus.

Dass jede dritte Frau in Deutschland kinderlos bleibe, sei Besorgnis erregend, betonte Maubach. Dies führte er hauptsächlich darauf zurück, dass Kinder ein Armutsrisiko seien. Dazu oft auch ein Störfaktor in einer Welt, die von Erwachsenengeschwindigkeit geprägt sei.

Was die Arbeit vor Ort anbetrifft, zog Vorsitzender Maubach eine positive Bilanz: Im Ortsteil Morsbach nehmen immer mehr Menschen die Angebote ambulanter Hilfe an, wie sie vom im Januar 2001 eröffneten Stadtteilbüro unterbreitet werden. Über die Sozialpädagogische Familienhilfe und das Betreute Wohnen wurden im vergangenen 14 Familien mit 16 Erwachsenen und 26 Kindern betreut, wobei zu 80 Prozent die Familien aus alleinerziehenden Müttern beziehungsweise Vätern und deren Kindern bestanden.

Positive Bilanz für den Kindergarten

Eine positive Entwicklung nahm 2003 auch der Kindergarten Wichtelburg, der mit zu den ältesten Einrichtungen des Kinderschutzbundes in Würselen zählt. Zurzeit besuchen 22 Kinder die eingruppige Einrichtung, davon sieben in der Übermittag-Betreuung.

Aufgrund der hohen Nachfrage musste im Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn” im Sommer 2003 das Platzangebot um vier Plätze erweitert werden, so dass nun 54 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren pädagogisch betreut werden können. Von Beginn an wurde das Angebot „Verlässliche Grundschule” an der Friedrichstraße von 40 Kindern der Klassen eins bis vier angenommen. In der Grundschule an der Birkenstraße sind es 25 Kinder, die nach Unterrichtsschluss eine Bleibe finden. Für das Schuljahr 2004/05 liegen mehr Anmeldungen vor, als Plätze zur Verfügung stehen.

Streit zwischen den Streithähnen

Da Kinderschutzarbeit immer auch Elternarbeit ist, gab es Beratungen an den verschiedensten Orten. Es fanden im letzten Jahr für drei Familien begleitete Besuchskontakte beziehungsweise Übergaben statt. So konnte gewährleistet werden, dass die Besuche bei den geschiedenen Elternteilen reibungslos über die Bühne gingen. Maubach: „Der Streit zwischen den Streithähnen konnte zum Wohle der Kinder geschlichtet werden.”

2003 arbeiteten insgesamt 29 hauptamtliche und nebenberufliche sowie 15 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Deutschen Kinderschutzbund. Sich der Herausforderung Offene Ganztagsschule zu stellen, darin sah Maubach die Hauptaufgabe für die Zukunft. Er beklagte, dass die Einnahmen aus Bußgeldern drastisch zurückgegangen sind, was durch den von Stefanie Müller-Krähling vorgelegten Kassenbericht bestätigt wurde. Dagegen war erfreulich, dass die Spenden weitgehend konstant blieben.

Großer Einsatz für Familien im Nordkreis

Würselen Eine positive Bilanz der zurückliegenden Arbeit des hiesigen Kinderschutzbundes zogen dessen Geschäftsführerin Ulla Wessels und Vorsitzender Norbert Maubach jetzt bei der Hauptversammlung im Alten Rathaus.

Ein Höhepunkt des Jahres 2003 war das „Tür auf-Fest”, zu dem mehr als 200 Besucher kamen.

Zum alltäglichen Engagement des Kinderschutzbundes in Würselen, der auch Herzogenrath und Alsdorf betreut: Als „Erfolgsstory” wertet Maubach den Kinderkleiderladen „Schatztruhe”. Der Zuspruch nimmt ständig zu.

Eine positive Entwicklung nahm der Kindergarten Wichtelburg, der zu den ältesten Einrichtungen des Kinderschutzbund-Bezirks zählt. Zurzeit besuchen ihn 22 Kinder, sieben nutzen die „Übermittag-Betreuung”.

Aufgrund der hohen Nachfrage musste im Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn” im Sommer 2003 das Platzangebot um vier Plätze erweitert werden, so dass nun 54 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren pädagogisch betreut werden.

Das Angebot „Verlässliche Grundschule” an der Friedrichstraße wird von 40 Kindern genutzt. In der Grundschule an der Birkenstraße sind es 25 Kinder, die nach Unterrichtsschluss betreut werden.

Für das Schuljahr 2004/05 liegen mehr Anmeldungen vor, als Plätze zur Verfügung stehen. In Morsbach nehmen immer mehr Menschen die Angebote ambulanter Hilfe an, die seit Januar 2001 im Stadtteilbüro unterbreitet werden.

Über die Sozialpädagogische Familienhilfe und das betreute Wohnen wurden im vergangenen Jahr 14 Familien mit 16 Erwachsenen und 26 Kindern betreut. Überwiegend nutzten Alleinerziehende das Angebot. Maubach zeigte sich besorgt, „dass Familien durch Trennung und Scheidung oft „in die Armut und ins soziale Abseits gedrängt werden”.

Das Angebot des Kinderschutzbundes umfasste zahlreiche Beratungsveranstaltungen. Und in drei Fällen gelang es den Mitarbeitern, Streitigkeiten über Kinder-Besuchszeiten zwischen getrennt lebenden Eltern zu schlichten.

Im Jahre 2003 arbeiteten insgesamt 29 Menschen hauptamtlich oder nebenberuflich sowie 15 ehrenamtlich beim Kinderschutzbund in Würselen. Eine der künftigen Herausforderungen für den Kinderschutzbund sieht Maubach in der Thematik Offene Ganztagsschule.

ür langjähriges Engagement beim Kinderschutzbund oder dessen Unterstützung erhielten Bronzenadeln: Jutta Bartholomäus-Breiwe, Heinz Bergs, Silvia Bergs, Armin Carduck, Helga Reichstein, Birgit Engels-Maassen, Hans-Josef Mertens, Hedwig Mertens, Helga Schulteis, Agnes Hilgers, Angelika Moers, Margit Maubach, Ingjerd Müsker, Friedhelm Rother und Heinz-Otto Wollersheim.

Silbernadeln gingen an: Ilse Knipper, Dr. Anton Gülpen, Christa Lorenz, Josefine Schulz, Dr. Erwin Schulz, Eva-Maria Voigt-Küppers sowie an Europaparlamentarier Martin Schulz und Staatssekretär Achim Großmann (beide SPD).

Mit einer Silbernadel ehrte ehrte stellvertretende Vorsitzende Bettina Settegast auch Vorsitzenden Norbnert Maubach.

Eltern wünschen Reformschule

Würselen Das ist zweifellos ein schönes Kompliment für das Montessori-Kinderhaus des Deutschen Kinderschutzbundes in Broichweiden: „Klatschmohn” heißt es.

Eltern sehen ihre Kinder dort aufblühen, sind so zufrieden mit der besonderen Förderung, dass sie am liebsten ihren Nachwuchs in eine Schule schicken würden, die sich eben auch dieser Pädagogik verschrieben hat.

Doch das geht nicht, denn eine derartige Bildungseinrichtung gibt es im Nordkreis (noch) nicht. Engagierte Eltern des Broichweidener Montessori-Fördervereins haben sich nun zu einer Initiative zusammengeschlossen. Sie suchen eine Grundschule in Würselen, die bereit ist, eine entsprechende Klasse einzurichten, und einen Lehrer oder eine Lehrerin, die sich dafür weiterbildet.

Außerdem suchen sie weitere Eltern, die Interesse an der Reformpädagogik haben. Erste Gespräche mit Schulleitern und -trägern hat die Initiative bereits geführt. Dabei sind sich die Eltern sicher, gute Argumente zu haben: „Wir haben das Recht auf eine freie Wahl der Schule für unsere Kinder.

In Würselen gibt es katholische und Gemeinschafts-Grundschulen. Es existiert aber kein Angebot einer alternativen Schulform. Obwohl es bei der Montessori-Pädagogik keinen starren Stundenplan und keinen restlos ins Zeitraster gepressten Lehrplan gibt, faulenzen die Kinder keineswegs.

Im Gegenteil: Sie lernen freiwillig das, was Kinder unserer Zeit lernen müssen, um im Leben zu bestehen. So haben bemerkenswerterweise Schüler von Reformschulen Traumnoten bei diversen PISA-Nachtests erhalten.

Montessori-Klassen sind jahrgangsgemischt. Freiarbeit für die Schüler bedeutet die Freiheit der Bewegung, die freie Wahl der Lerngegenstände, die Freiheit der Wahl des Bildungsniveaus und vieles mehr. Beim Lernen mit allen Sinnen wird stark auf die individuelle Entwicklung der Kinder Rücksicht genommen.”

Ein Blick nach Aachen belege, wie hoch Montessori-Schulen und -Klassen im Kurs stehen. 130 Kinder hätten dort entsprechende Plätze. Doch die Nachfrage sei größer: Rund 40 Absagen hätten allein bei den jüngsten Anmeldungen erteilt werden müssen. Die Elterninitiative möchte jetzt den Bedarf in Würselen ermitteln.