Würselen (an-o) – 50 Jahre Kinderschutzbund in Deutschland – für den Ortsverband Würselen ein willkommener Anlass, Besuchern die Türen ganz weit zu öffnen. Obwohl er mit 23 Jahren deutlich jünger ist, hat er einiges zu bieten.
Leicht verspätet zogen die Würselener ihre Feier nach, die auf Bundesebene bereits im März stattfand. In den Morsbacher Geschäftsräumen (Bardenberger Straße 1) standen die Kinder – wie immer – im Mittelpunkt. Sie durften schon draußen auf Hüpfburg und Schaukelpferd toben, während drinnen noch die vielen Gratulanten sprachen.
Bürgermeister Werner Breuer, selbst seit langem Mitglied im Kinderschutzbund, würdigte die Kinder „als Zukunft und Schlüssel für unser gemeinschaftliches und gesellschaftliches Zusammenleben“. Dass auch in Würselen engagierte Bürger über das übliche Maß für das Kinderwohl einstehen, sei leider „keine Selbstverständlichkeit“.
Der Ortsverband tut es gern und mit zahlreichen Angeboten. Im Kindergarten „Wichtelburg“ etwa, im Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn“, in der Schülerbetreuung „Verlässliche Grundschule“ in der Friedrich- und der Birkenstraße, sowie im Kinderkleiderladen „Schatztruhe“. 31 hauptamtliche und 15 ehrenamtliche Mitarbeiter setzen sich für die Kinder ein, insgesamt verzeichnet der Ortsverband 127 Mitglieder. Es könnten noch mehr sein.
„50 neue Mitglieder wären uns im Jubiläumsjahr willkommen“, spornt Ortsverbands-Geschäftsführerin Ulla Wessels an. Nicht nur, um die Finanzierung der Angebote zu sichern. Man habe in Würselen „eine gute Lobby“, begrüßt Wessels Spendenbereitschaft und die Bereitstellung von Bußgeldern, dennoch gehe es „mit den Finanzen mal auf, mal ab“.
Spürbar sei leider, dass viele Familien zunehmend ärmer werden. Manche Eltern brächten etwa die Beiträge für die Mittagsmahlzeit ihrer Kinder in den Angeboten nicht mehr auf. „Hier haben wir Spender, die regelmäßig das Essen bezahlen“, freut sich die Geschäftsführerin. Ein Beispiel, das gern Schule machen darf.