Würselen Dass sich immer weniger Erwachsene zu einem Leben mit Kindern entschließen, diese Sorge der Geschäftsführerin Ulla Wessels teilte der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Würselen (Bezirk Alsdorf, Herzogenrath, Würselen), Norbert Maubach, auf der Hauptversammlung im Alten Rathaus.
Dass jede dritte Frau in Deutschland kinderlos bleibe, sei Besorgnis erregend, betonte Maubach. Dies führte er hauptsächlich darauf zurück, dass Kinder ein Armutsrisiko seien. Dazu oft auch ein Störfaktor in einer Welt, die von Erwachsenengeschwindigkeit geprägt sei.
Was die Arbeit vor Ort anbetrifft, zog Vorsitzender Maubach eine positive Bilanz: Im Ortsteil Morsbach nehmen immer mehr Menschen die Angebote ambulanter Hilfe an, wie sie vom im Januar 2001 eröffneten Stadtteilbüro unterbreitet werden. Über die Sozialpädagogische Familienhilfe und das Betreute Wohnen wurden im vergangenen 14 Familien mit 16 Erwachsenen und 26 Kindern betreut, wobei zu 80 Prozent die Familien aus alleinerziehenden Müttern beziehungsweise Vätern und deren Kindern bestanden.
Positive Bilanz für den Kindergarten
Eine positive Entwicklung nahm 2003 auch der Kindergarten Wichtelburg, der mit zu den ältesten Einrichtungen des Kinderschutzbundes in Würselen zählt. Zurzeit besuchen 22 Kinder die eingruppige Einrichtung, davon sieben in der Übermittag-Betreuung.
Aufgrund der hohen Nachfrage musste im Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn” im Sommer 2003 das Platzangebot um vier Plätze erweitert werden, so dass nun 54 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren pädagogisch betreut werden können. Von Beginn an wurde das Angebot „Verlässliche Grundschule” an der Friedrichstraße von 40 Kindern der Klassen eins bis vier angenommen. In der Grundschule an der Birkenstraße sind es 25 Kinder, die nach Unterrichtsschluss eine Bleibe finden. Für das Schuljahr 2004/05 liegen mehr Anmeldungen vor, als Plätze zur Verfügung stehen.
Streit zwischen den Streithähnen
Da Kinderschutzarbeit immer auch Elternarbeit ist, gab es Beratungen an den verschiedensten Orten. Es fanden im letzten Jahr für drei Familien begleitete Besuchskontakte beziehungsweise Übergaben statt. So konnte gewährleistet werden, dass die Besuche bei den geschiedenen Elternteilen reibungslos über die Bühne gingen. Maubach: „Der Streit zwischen den Streithähnen konnte zum Wohle der Kinder geschlichtet werden.”
2003 arbeiteten insgesamt 29 hauptamtliche und nebenberufliche sowie 15 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Deutschen Kinderschutzbund. Sich der Herausforderung Offene Ganztagsschule zu stellen, darin sah Maubach die Hauptaufgabe für die Zukunft. Er beklagte, dass die Einnahmen aus Bußgeldern drastisch zurückgegangen sind, was durch den von Stefanie Müller-Krähling vorgelegten Kassenbericht bestätigt wurde. Dagegen war erfreulich, dass die Spenden weitgehend konstant blieben.