Hilfen für Kinder aus der Region

Kinderschutzbund Alsdorf-Herzogenrath-Würselen startet vorweihnachtlichen Spendenaufruf

Region. Die Kinder des Familienzentrums „Montessori-Kinderhaus Klatschmohn“ waren in den vergangenen Wochen fleißig: Sie bastelten Engelsfiguren und verzierten Christbaumkugeln, um in der Geschäftsstelle Broichweiden der Sparkasse den Weihnachtsbaum zu schmücken.

„Seit zehn Jahren wechseln sich die vier Kindergärten des Ortes mit der Dekoration unserer Tanne ab“, berichtet Geschäftsstellenleiter Leo Jansen. Die Kitas gehören regelmäßig zu den Empfängern, die mit Zweckmitteln aus der sparkasseneigenen Lotterie „PS Sparen und Gewinnen“ bedacht werden. „Kinder sind uns bei der Spendenverteilung sehr wichtig“, betonte Jansen, der es sich nicht nehmen ließ, den Kleinen als Dank für ihren Einsatz und ein kleines adventliches Ständchen persönlich den Tresorraum im Untergeschoss zu zeigen.

Der Träger des Kinderhauses Klatschmohn, der Kinderschutzbund Alsdorf-Herzogenrath-Würselen (DKSB), nutzte die Gelegenheit, um neben dem Weihnachtsbaum eine Spendenbox aufzustellen. Jedes Jahr in der Adventszeit startet der DKSB eine Mailingaktion, um Spendengelder zu akquirieren. „Wir sind auf Zuwendungen angewiesen, um zum Wohle der Kinder in unserer Region fachkompetente Unterstützung und familienfördernde Angebote leisten zu können“, erklärt Geschäftsführerin Ulla Wessels. Der DKSB betreibt Kindergärten, ist in der Offenen Ganztagsschule aktiv und leistet Hilfen zur Erziehung. Vor allem für den letztgenannten Bereich – zu dem etwa Erziehungsbeistandschaften, sozialpädagogische Familienhilfe oder eine Gruppe für Kinder psychisch kranker Eltern gehören – sind Zuwendungen enorm wichtig.

Qualifiziertes
Fachpersonal ist wichtig

Die Stadt bezahlt zwar die ambulanten Hilfen über den sogenannten Fachleistungsstundensatz, doch damit müssen sämtliche Ausgaben wie Personal- und Fahrtkosten, Supervisionen oder Handgeld abgedeckt werden. „Da muss man wirklich hart kalkulieren“, sagt Ulla Wessels. Zudem versucht die Stadt, im Bereich der Hilfen zur Erziehung zu sparen. Wessels: „Gerade in diesem Bereich sollte aber qualifiziertes und für den speziellen Fall gut ausgebildetes Fachpersonal eingesetzt und nicht der preiswerteste Anbieter genommen werden.“

Wer helfen möchte, kann entweder die Spendenbox in der Sparkasse, Hauptstraße 44, befüllen oder direkt an den Kinderschutzbund spenden, der unter Tel. 02405/94488 zu erreichen ist. (loev)

30600 Kinder gelten in der Städteregion als arm

Das sind 16,9 Prozent aller in der Region lebenden Kinder. (im Vergleich: 14,7 % Deutschland, 18,6 % NRW)

Region. Die Zahlen sind alarmierend: In der Städteregion ist laut Bertelsmann-Studie jedes fünfte Kind arm, im Kreis Düren jedes sechste, in den Kreisen Heinsberg und Euskirchen jedes siebte und achte. Damit liegt die Region insgesamt über dem Landesdurchschnitt. Als arm gelten laut Studie Kinder, die in Familien aufwachsen, die von staatlicher Grundsicherung leben.

Hinter der Statistik verbergen sich persönliche Schicksale und Geschichten. Das sind Kinder, die morgens mit leeren Mägen das Haus verlassen, Eltern, die das Mittagessen ihrer Sprösslinge in der Schule nicht zahlen können oder auch Familien, die sich keinen Urlaub leisten können, ja vielleicht sogar nicht mal kleine Unternehmungen.

„Es gibt unterschiedliche Formen der Kinderarmut“, weiß Ulla Wessels, Geschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes Alsdorf-Herzogenrath-Würselen. „Viele von Armut betroffene Familien wollen in der Gesellschaft nicht auffallen und bemühen sich, mitzuhalten, indem sie ihren Kindern teure Markenkleidung oder das neueste Handy kaufen, obwohl sie sich das eigentlich nicht leisten können. Sie wollen nach außen den Schein wahren“, berichtet Diplom-Sozialpädagogin Gabi Dovern.

Als Leiterin der ambulanten Hilfen zur Erziehung bietet sie im Auftrag und in Kooperation mit den Jugendämtern sozialpädagogische Familienhilfe an. Durch ihre Arbeit bekommt sie täglich zu spüren, was Armut für die Familien bedeutet. „Ich habe schon mitbekommen, dass eine Mutter mit vier Kindern am Wochenende nichts mehr zu essen hatte. Durch Spendengelder konnten wir ihren Kühlschrank mit Grundnahrungsmitteln füllen“, nennt Gabi Dovern ein Beispiel. Besonders gravierend sind die langfristigen Folgen von Armut, denn für viele Kinder, die Hartz IV beziehen, ist sie ein Dauerzustand. Betroffene leiden oftmals unter sozialer Ausgrenzung und unter einem geringen Selbstwertgefühl. Laut Bertelsmann-Studie sind besonders Kinder alleinerziehender Elternteile, Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund und Kinder, die drei oder mehr Geschwister haben von Familienarmut betroffen. Die Mehrheit wächst über einen längeren Zeitraum in Armut auf. 57 Prozent der betroffenen jungen Menschen im Alter von sieben bis unter 15 Jahren bezogen bundesweit drei Jahre und länger staatliche Unterstützung nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch (SGB II). Kinderarmut ist kein neues Phänomen. Auffällig ist jedoch, dass die Zahl der Kinder, die auf Hartz IV angewiesen sind, steigt – und das trotz Bildungs- und Teilhabepaket sowie zahlreicher Förder- und Unterstützungsangebote der einzelnen Kommunen. Wie passt das zusammen? „Es gibt zwar staatliche und kommunale Hilfsangebote, aber teilweise ist es hoch kompliziert, den Durchblick zu gewinnen und Anträge zu stellen“, weiß Ulla Wessels.

Zudem sei es nicht einfach, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Die Ursache schreiben Ulla Wessels und Gabi Dovern auch der Politik zu, die bessere Bedingungen für Familien schaffen müsse. Positive Erfahrungen hat sie persönlich im Nachbarland Belgien gemacht, wo ihre Kinder einige Jahre die Schule besucht haben. „Dort gibt es keinen Kita-Beitrag und die erste Schulausstattung für die Kinder haben die Eltern kostenlos bekommen, ganz ohne einen Antrag zu stellen“, erzählt sie.

Neben der materiellen Armut gibt es Eltern, die aus mangelndem Verantwortungsbewusstsein, Unwissenheit oder wegen persönlicher Probleme ihre Kinder vernachlässigen und nicht genug fördern. Hier sind die Kinder nicht nur finanziell, sondern auch emotional benachteiligt. In solchen Fällen ist ein Ausweg besonders schwierig. „Unsere sozialpädagogische Familienhilfe zielt darauf ab, Teufelskreise zu durchbrechen und neue Wege aufzuzeigen. Das ist nicht immer einfach. Egal in welcher Lebenssituation Kinder aufgewachsen sind, befinden sie sich doch in Loyalität zu ihren Eltern. Viele schaffen es nicht, Hilfen anzunehmen, weil sie sich nicht von ihrer Familie abgrenzen wollen und nicht als Außenseiter gelten möchten. Aber natürlich verzeichnen wir auch Erfolge, zum Beispiel wenn wir die Eltern für Veränderungen gewinnen und so eine Entwicklung für die Kinder möglich ist“, berichtet Gabi Dovern. Eine wichtige Funktion haben auch Vereine, Institutionen und Jugendeinrichtungen, die durch kulturelle und soziale Angebote von Armut betroffenen Familien ein Stück gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Der Deutsche Kinderschutzbund Alsdorf-Herzogenrath-Würselen beispielsweise lädt Familien regelmäßig zu Unternehmungen ein wie die einmal jährlich stattfindende Wochenendfahrt. „Gemeinsame Ausflüge sind Glücksmomente, die viele Familien sonst nicht miteinander teilen können“, weiß Ulla Wessels. Auch im Rahmen des Weltkindertags, der in Deutschland am 20. September gefeiert wird, sind in der Region Aktionen geplant, bei denen Themen wie Kinderschutz, Kinderpolitik und vor allem Kinderrechte im Mittelpunkt stehen.

Anzahl und Anteil der Kinder in Familien im SGB-II-Bezug im Jahr 2015: Aachen, Städteregion: 22,5 Prozent (unter drei Jahre), 23,1 Prozent (von drei bis unter sechs Jahre), 19,9 (von sechs bis unter 15 Jahre), 15,6 Prozent (von 15 bis unter 18 Jahre). Unter 18 Jahre insgesamt: 17.113 Kinder und Jugendliche. Düren: 20,5 Prozent (unter drei Jahre), 20,6 Prozent (drei bis unter sechs Jahre), 17,2 Prozent (sechs bis unter 15 Jahre), 12,3 Prozent (15 bis unter 18 Jahre). Unter 18 Jahre insgesamt: 7471. Heinsberg: 17 Prozent (unter drei Jahre), 16,9 Prozent (drei bis unter sechs Jahre), 13,1 Prozent (sechs bis unter 15 Jahre), 9,8 Prozent (15 bis unter 18 Jahre). Unter 18 Jahre insgesamt: 6016. Anmerkung: Die hier verwendete Armutsdefinition bezieht sich auf die sozialstaatlich definierte Armutsgrenze, nach der diejenigen Kinder als arm gelten, die in einer Bedarfsgemeinschaften (BG) leben, also in einem Haushalt, der Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II/Hartz IV) erhält.

Quelle: Super Sonntag (Myriam Weber) 18.09.2016 Foto: Super Sonntag

Posivitive Bilanz

Würselen. Der Kinderschutzbund Alsdorf-Herzogenrath-Würselen blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Zur diesjährigen Mitgliederversammlung lud der Vorstand des Deutschen Kinderschutzbundes seine Mitglieder in das Familienzentrum Montessori-Kinderhaus im Helleter Feldchen ein.

Der Vorsitzende des Kinderschutzbunds Jürgen Schulz-Wachler (links) ehrte Anne Fink, die ihr silbernes Jubiläum feierte. Foto: W. Sevenich

Zu Beginn wurden bei musikalischer Untermalung die diesjährigen Mitglieder für treue und langjährige Mitgliedschaft geehrt.

So erhielt Anne Fink aus Herzogenrath für ihr silbernes Jubiläum die Anstecknadel des Kinderschutzbundes. Anschließend informierte der Vorsitzende Jürgen Schulz-Wachler über die Aktivitäten im letzten Jahr. So feierte der Kinderkleiderladen „Schatztruhe“ im Rahmen des City-Festes 20-jähriges Bestehen in der Lindenstraße. Im Stadtteilbüro erhöhte sich die Nachfrage nach Sozialberatung auf das doppelte der Vorjahre.

Mit viel Engagement wurde in drei Schulbetreuungen gearbeitet. Außerdem übernahm der Kinderschutzbund die Trägerschaft für die verlässliche Betreuung in der Schule Würselen-Mitte. Auch wurde das Projekt der ehrenamtlich arbeitenden Familienpatinnen für Würselen begonnen. Kassenprüfer Marcel Offergeld bestätigte dem Verein eine geordnete Kassenführung. Die Mitglieder entlasteten den Vorstand in allen Punkten einstimmig.
Quelle: AN-Online 8. September 2016
 

Bilderbücher und Kleiderladen

Deutscher Kinderschutzbund in Würselen blickt auf erfolgreiche Projekte

WüRSELEN. Der Deutsche Kinderschutzbund, Ortsverein Alsdorf, Herzogenrath, Würselen, hat erfolgreiche Arbeit geleistet. Das ging aus dem Rechenschaftsbericht hervor, den Vorsitzender Dr. Anton Gülpen auf der Mitgliederversammlung im Familienzentrum Montessori-Kinderhaus vorlegte. Mit Erfolg leitet Gaby Doveren das Stadtteilbüro an der Bardenberger Straße 1. Zwei junge Mitarbeiter sind seit Ende 2012 eingestellt. Elterntreffs, soziale Gruppenarbeit mit Kindern von sechs bis elf Jahren laufen gut. Sehr in Anspruch genommen wird die offene Beratung. Die Betreuungsgruppe für Kinder psychisch kranker Eltern „Kosmos“ wird erfolgreich weitergeführt.

Unter der Leitung von Birgit Engels-Maassen werden seit August 2012 im Montessori Kinderhaus zehn Kinder unter drei Jahren betreut. Die Einrichtung ist damit ausgelastet. Ihre Kapazität wurde baulich und organisatorisch erweitert, was mit umfangreichen Umbau-, Feuerschutz- und Schallschutzmaßnahmen verbunden war. Unter der Leitung von Nicole Szozynski und weiteren sechs Mitarbeiterinnen sowie mit Unterstützung durch Studenten der Katholischen Hochschule für Sozialarbeit werden 63 Kinder von sechs bis zehn Jahren in der Offenen Ganztagsschule an der Schulstraße vom Kinderschutzbund betreut. Die Kinder dieser Einrichtung und des Montessori-Kinderhauses gestalten mit Lehrerin Collin und Susanne Mix von der Kunstakademie Würselen ein attraktives Kinderbuch mit dem Titel „Frieda, die Leseratte“.

Im Kleiderladen „Schatztruhe“ arbeiten unter der Leitung von Marlis Hornig weitere vier Mitarbeiterinnen – ehrenamtlich. Dr. Gülpen dazu: „Der Kleiderladen ist seit Jahren eine feste Institution in Würselen.“ Er sei bei Eltern beliebt, weil sie für kleines Entgelt gute gebrauchte Kleider, aber auch gut erhaltene Spielzeuge und Kinderwagen – manchmal auch Fahrräder und Schulranzen für ihre „Schützlinge“ gut sortiert vorfinden. „Auf diese Einrichtung sind wir stolz“, sagt Gülpen.

Der Kinderschutzbund bemüht sich, mit allen Berufsgruppen, Vereinen, Ämtern, Kirchen und anderen Trägern, die Kinder betreuen, eng zusammen zu arbeiten. „Wir brauchen mehr Mitglieder und deren ehrenamtliches Engagement“, mahnte der Vorsitzende.

Stolz ist der Ortsverein auf seine langjährigen treuen Mitglieder. 25 Jahre gehören ihm bisher schon an: Norbert Maubach, Ingjerd Müsker, Elisabeth Plum und Vera Wollenberg. Auf 20 Jahre haben es gebracht: Jutta Bartholomäus, Rolf Dinslage, Birgit Giesen, Alexander Przybylla und Anna Schoepgens. Für zehnjährige Treue bedankte sich der Vorsitzende bei Alexa Barthels, Helga Knacke und Claudia Schillings-Fries.y

Enwor unterstützt die Lobbyarbeit

Städteregion. Ein Herz für unsere Kinder zeigt die enwor – energie & wasser vor ort GmbH (enwor) mit ihrer Weihnachtsspende.

Das kommunale Versorgungsunternehmen überreichte jetzt dem „Kinderschutzbund Alsdorf, Herzogenrath, Würselen“ einen Scheck über 2000 Euro. Kinder und Jugendliche können unglaublich laut sein und verfügen über erstaunliche Mittel, ihren Wünschen Nachdruck zu verleihen.

Wenn es aber darum geht, Bedürfnisse und Sorgen aufzuzeigen, Probleme in der Familie oder im Freundeskreis anzusprechen, werden sie schnell ganz leise. Und wenn Kinder das Gefühl haben, sie finden kein Gehör, verstummen sie nicht selten ganz.

Der Kinderschutzbund (DKSB) hilft, dass die leisen Töne der Kinder verstärkt werden und Gehör finden. Hierfür braucht es gute Bildungs- und Betreuungsangebote, oft auch eine Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen.

Der Kinderschutzbund unterstützt die Eltern, damit sie ihre familiären Aufgaben gut meistern können und auch in schwierigen Lebenssituationen genügend Kraft und Zeit für ihre Kinder finden.

Es ist den Kinderschützern sehr wichtig, Lobbyarbeit zu leisten, damit sie von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und trotz aller Knappheit der Mittel nicht zu kurz kommen. „Wir wollen helfen, den Kindern ausreichend Gehör zu verschaffen, wenn es um ihre Sorgen und Probleme geht“, so enwor-Geschäftsführer Herbert Pagel. „Damit dies gelingt, fließt das Geld in verschiedene Projekte“, freuten sich Dr. Anton Gülpen, Vorsitzender des Kinderschutzbund Ortsverbandes Herzogenrath, Alsdorf, Würselen und Geschäftsführerin Ulla Wessels.

„Dazu gehören vor allem das Kinderhaus Klatschmohn als offizielles Familienzentrum und weitere Angebote, die auf die Förderung und Unterstützung des gesamten „Systems Familie“ zielen.“ „Im Stadtteilbüro Morsbach wird ambulante Erziehungsberatung für Familien geleistet, die z.B. in finanzielle Not geraten sind, Trennung und Scheidung verkraften oder dauerhafte Erkrankung eines Elternteils kompensieren müssen“, erklärte Anne Fink, Vorstandsmitglied des Ortsverbandes. „Auch hier können wir die Unterstützung der enwor gut gebrauchen.“

Weiterhin zählen Schulbetreuungen an zwei Grundschulen und an einer offenen Ganztags-Grundschule zu den Arbeitsbereichen. Eine der ältesten Einrichtungen ist der Kinderkleiderladen „Schatztruhe“ in Würselen. Hier gibt es preiswert gute Second-Hand-Ware – neben Kleidung für Kinder aller Altersgruppen sind auch Spielsachen, Bücher und Kinderwagen im Angebot. Infos: Geschäftsstelle Kinderschutzbund Tel.: 02405 94488; post@kinderschuetzer.info, / www.kinderschuetzer.info/ Gemeinnützige Vereine, die sich für das Wohl der Kinder und Jugendlichen in der StädteRegion einsetzen, können sich gerne schon jetzt bewerben für die enwor-Weihnachtsspende 2013: Ina Albersmeier: Tel.: 02407 579 7900; ina.albersmeier@enwor-vorort.de (se)

DKSB legt Bilanz im JHA vor

Würselen Der Deutsche Kinderschutzbund (DKS), Ortsverband Alsdorf, Herzogenrath, Würselen, legte im Jugendhilfeausschuss seinen Jahresbericht der Ambulanten Hilfen, die er in Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt in 2011 geleistet hat, vor. Er verdeutlichte den Ausschuss-Mitgliedern, wie wertvoll und wichtig diese Arbeit für die betroffenen Kinder und deren Familien ist.

Die Sprecher aller Fraktionen sprachen dem DKS-Ortsverband hohe Anerkennung und vielseitigen Dank angesichts der geleisteten Arbeit aus und baten deren Vorsitzenden Dr. Anton Gülpen, sie an die Mitarbeiter weiterzugeben.

Insgesamt 18 Familien wurden in 2011 im Rahmen von ambulanten Hilfen zur Erziehung intensiv betreut. Es zeigte sich dabei, dass der Kinderschutzbund als Jugendhilfe-Anbieter dem Jugendamt ein wichtiger Kooperationspartner ist. In Form einer gemeinsamen Hilfeplanung fand eine enge Zusammenarbeit mit ihm statt.

Die langjährige Kooperation zwischen Kinderschutzbund und Jugendamt wurde in den letzten Jahren erfolgreich auf den Bereich „Frühe Hilfen“ in Form von Gruppenangeboten ausgeweitet. Das habe sich sehr bewährt. Stelle die Arbeit des Stadtteilbüros Morsbach, Bardenberger Straße 1, doch einen wichtigen Baustein in der sozialen Arbeit mit Kindern und Familien in Würselen dar, hieß es in dem vorgelegten Bericht.

Im Bereich der „Frühen Hilfen“ bestehen im Stadtteilbüro die Gruppen Frauenfrühstück für junge Mütter, bei der es mehr um Kennenlernen, Austausch und Vernetzung geht, und die Gruppe der jungen Mütter „Zeit für mich und mein Kind“, die sich im Jahre 2011 im Besonderen mit dem Thema der Biographie- und Erziehungsarbeit beschäftigt hat. Dabei sei es darum gegangen, Müttern mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln und sie in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Zudem traf sich weiterhin die Gruppe für Kinder und Jugendliche mit sozialem und emotionalem Förderbedarf, „die zum einen mit den Kindern/Jugendlichen arbeitet, aber auch einfach mal Freizeitaktivitäten entwickelt“.

Ein wertvolles Angebot

Das Stadtteilbüro bietet den Kindern, Jugendlichen und Eltern einen angemessenen Rahmen, um Hilfen zu ersuchen und wahrzunehmen. Was durch zahlreiche Gruppenangebote mit unterschiedlichen Zielgruppen und Ausrichtungen geschehe.

Neu hinzu gekommen ist die Gruppe „Kosmos“, ein Angebot für Kinder psychisch kranker Eltern. Die Schwerpunkte bei dieser Arbeit liegen in der emotionalen Stabilisierung der Kinder und in der Entlastung von Verantwortung. Da die psychische Erkrankung von Eltern ein großes Thema sei, leiste das Stadtteilbüro auch auf diesem sozialen Feld wichtige Arbeit.

Darüber hinaus hat der Kinderschutzbund auch noch eine offene Beratung angeboten. In 2011 wurde sie von 54 Personen in Anspruch genommen. Einmal im Monat wurde im Familienzentrum Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn“, Helleter Feldchen 77, zudem ein Beratungsangebot für Eltern unterbreitet. (ehg)

Im Dienste der guten Sache

Würselen. Eine Benefiz-Matinee zugunsten des Kinderschutzbundes Alsdorf, Herzogenrath und Würselen fand im Pfarrheim an der Wilhelmstraße statt.

Erstklassige Unterstützung erhielt der Verein bei ihrer Gestaltung aus der musikalischen und der sportlichen Vereinswelt. Vorsitzender Dr. Anton Gülpen freute es, dass sich viele kleine und große Akteure unentgeltlich in den Dienst von bedürftigen Kindern in der Stadt stellten. Bei ihnen und bei allen Besuchern, die ihre Geldbörse für den guten sozialen Zweck weit öffneten, bedankte er sich. Ob des vielseitigen gebotenen Programms und der Bestimmung der Matinee hätte sie eine größere Resonanz verdient gehabt. Blieben die Akteure doch weitgehend unter sich. Dass es dennoch gehörig in der Kasse klingelte, dazu trug die amerikanische Versteigerung eines gespendeten Autos bei. Die Stadt Herzogenrath vertraten die Vize-Bürgermeister Anne Fink und Dr. Manfred Fleckenstein. Die beiden großen Parteien des Rates der Stadt Würselen wurden durch die Stadtverordneten Winfried Hahn, Gottfried Kern und Karl-Heinz Horbach repräsentiert. Zu Gast war auch der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes, Andreas Dumke. In seiner kurzen Ansprache sagte Bürgermeister Arno Nelles: „Was wäre unsere Zukunft ohne unsere Kinder. Mit und für unsere Kinder müssen wir die Zukunft gestalten“, mahnte er. Dank sagte er allen, die sich in den Dienst des Kinderschutzbundes stellen. „Sie leisten eine wertvolle Arbeit!“

In das bunte musikalische und artistisch-tänzerische Unterhaltungsprogramm stimmte das Bundestambourkorps „Alte Kameraden“ unter der Leitung von Guido Bleser mit zackigen Märschen ein. Das nächste Highlight waren die Darbietungen der Einradgruppe des Weidener Turnvereins unter der Leitung von Sabine Scheidtweiler, Mitarbeiterin im Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn“ des Kinderschutzbundes in Weiden. Mit Körperbeherrschung und Eleganz setzten sich die rund 30 Kinder und Erwachsene prächtig in Szene. Frenetischer Beifall brandete auf. Mit einer stattlichen Zahl von Sängern präsentierte sich der MGV „Liederkranz“ wahrhaft meisterlich. Er brachte unter der Stabführung von Chordirektor Ando Gouders bekannte Volkslieder schwungvoll, aber auch einfühlsam zu Gehör. Ein Kontrast zu seinem gelungenen Auftritt waren die fetzigen und rockigen Tänze der Gruppe „Black Angels“ der DJK Westwacht Weiden unter der Leitung von Monique Kern. Für einen heiteren Ausklang der ersten Benefiz-Matinee des Kinderschutzbundes sorgten mit schmissigen Liedern die „Wöschelter Prinzen“ in der „Regie“ von Dieter van Horn. (ehg)

Ein Zeichen setzen für Kinderschutzbund

Werben für die Benefizmatinee: (v.l.) Karl Heinz Kohnen, Dieter van Horn, Moniqué Kern, Marita Krauthausen, Sabine Scheidtweiler, Ulla Wessels und Dr. Anton Gülpen. Foto: W. Sevenich

Würselen Die Unterstützung, die der Kinderschutzbund Alsdorf, Herzogenrath, Würselen von den Jugendämtern erhält, um seine Arbeit zu finanzieren, reicht nicht aus.

Deshalb sind wir auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen”, sagt der Vorsitzende, Dr. Anton Gülpen. Geschäftsführerin Ulla Wessels ergänzt: „Die Beträge aus Bußgeldern und anderen öffentlichen Töpfen sind rückläufig.” Deshalb veranstaltet der Kinderschutzbund am Sonntag, 30. September, anlässlich des Tages des Kindes (20. September) eine Benefizmatinee um 11 Uhr im Pfarrheim an der Wilhelmstraße. Es soll nicht nur eine „Geldbeschaffungsaktivität” sein.

Dr. Gülpen: „Wir wollen zum Tag des Kindes präsent sein. Es soll ein Zeichen des guten Miteinanders in Würselen gesetzt werden.” Bei der Gestaltung des rund dreistündigen Programms erhält der Kinderschutzbund erstklassige unterhaltende Unterstützung aus der musikalischen und sportlichen Vereinswelt, und zwar vom Bundestambourkorps „Alte Kameraden”, den Wöschelter Prinzen, der Einradgruppe des Weidener Turnvereins und von der Tanzgruppe Black Angels der DJK Westwacht Weiden.

„Alle Akteure stellen sich kostenlos und gerne zur Verfügung”, bedankt sich Dr. Gülpen vorab schon mal. Zusätzlich Würze erhält das Programm durch die amerikanische Versteigerung eines Autos. Der Eintritt zur Benefizmatinee des Kinderschutzbundes ist frei, um eine Spende wird gebeten, wobei die Höhe nach oben keine Grenzen kennt.

Begeisterte Kinder

Goldenes Hufeisen verliehen

Gnadenhof Euchen

Würselen. Der Tierschutzverein Arche Euregio Aachen hat das Goldene Hufeisen an das Montessori-Kinderhaus „Klatschmohn“ verliehen.

Diese Einrichtung ging als Sieger aus einem im Mai gestarteten Wettbewerb hervor. Beim ihm waren Kindergärten aus der Städteregion eingeladen, mit möglichst vielen Kindern zu seinem Hoffest zu kommen. Dank engagierter Eltern, die sich trotz des schlechten Wetters nicht abhalten ließen, folgten insgesamt 22 Kinder der von der Arche ausgesprochen Einladung.

Zur Übergabe des ausgesetzten Preises erschien fast das gesamte Kinderhaus mit 40 Kindern. Zu Fuß hatten sie mit ihren Erzieherinnen den Weg von Helleter Feldchen 73 – 75 zum Gnadenhof in Euchen zurückgelegt. Nach einer Stärkung in der Cafeteria überreichte Arche-Vorsitzender Herwig Faßbender ihnen das Goldene Hufeisen. Entgegen nahm den Preis strahlend die Leiterin des Kinderhauses „Klatschmohn“, Birgit Engels-Maassen.

Dann durften reihum alle Kinder die Trophäe in die Hand nehmen.

Danach eroberten die kleinen Entdecker unter Führung der Erzieherinnen und der Ehrenamtler der Arche den Barfußpfad.

Zwar zwang das kühle Wetter dazu, die Schuhe anzubehalten.

Aber die meisten Stationen ließen sich auch mit ihnen an den Füßen bewältigen. Es wurde geklettert, gesprungen und balanciert sowie „Babyfrösche“ entdeckt, Schafe gestreichelt und der Hofhund Nero bestaunt.

Zum Abschied durfte sich jedes Kinder einen Stein aus der Arche aussuchen und als Erinnerung an einen erlebnisreichen Vormittag mit nach Hause nehmen.

„Das nächste Mal komme ich bei gutem Wetter. Dann springe ich in das Wasser!“ war ein Mädchen in seiner Begeisterung nicht zu bremsen.

(ehg)

Mehr Raum für Kinderschutz

Der Ortsverband Würselen ist auch für die Bereiche Alsdorf und Herzogenrath zuständig.

An zwei Orten wurden Familien bislang beraten. Seit einigen Tagen ist das anders. Der Umzug der Geschäftsstelle in das gleiche Haus, in dem seit über zehn Jahren das Stadtteilbüro untergebracht ist, nimmt die Verwirrung, an welchem Ort welches Angebot stattfindet. „Der Alte Bahnhof, in dem wir vorher waren, lag ziemlich abseits”, meint Geschäftsstellenleiterin Ulla Wessels.

Darüber hinaus ist der neue Standort an der Bardenberger Straße als gänzliche Anlaufstelle ebenerdig. Kinderwagen, Rollstühle oder andere Hilfen stellen kein Problem mehr dar.

Vier Pfeiler ergeben das Grundgerüst, auf das die Arbeit des Ortsvereins aufbaut. Die Nachmittagsbetreuung an Grundschulen gehört ebenso zu den Aufgaben, wie ein Familienzentrum, der Kinderkleiderladen „Schatztruhe” und die ambulante Hilfe zur Erziehung.

Letztere gliedert sich in die Bereiche der ambulanten und flexiblen Hilfe sowie der sozialen Gruppenarbeit.

Stoßen an auf weitere Erfolge im neuen Domizil: Franz Geuer, Leiter Ambulante Hilfe, Marita Krauthausen von der Geschäftsstelle, Dr. Georg Kamp, Vorstandsmitglied des Ortsverbandes, sowie Ulla Wessels, Geschäftsstellenleiterin.

Franz Geuer, Leiter der Ambulanten Hilfe, bietet mit seinem Team Hilfen zur Erziehung und Haushaltsführung, vermittelt Kontakte bei Behörden, sucht gemeinsam Lösungen bei Problemen, die sich in Familien ergeben.

„Die Menschen, die unsere Hilfe in Anspruch nehmen, kommen aus allen Gesellschaftsschichten”, erklärt Franz Geuer. Alleinerziehende Arbeitslose seien ebenso dabei, wie Familien mit zwei erwerbstätigen Elternteilen oder Universitätsabsolventen.

Die Erziehungshilfe wird vorerst beim zuständigen Jugendamt beantragt, bevor die Sozialarbeiter den individuellen Bedarf in den Familien feststellen. Schulprobleme oder Geschwisterrivalität seien häufige Gründe. „Oft hängt aber viel mehr dran, als die vordergründigen Angaben der Eltern”, spricht Franz Geuer aus Erfahrung.

Eine „Schachtel voller Lösungen” gäbe es für die Probleme nicht. „Die müssen wir mit den Eltern und Kindern erarbeiten.”

Soziale Gruppenarbeit Auf etwa 18 Monate ist die Hilfe beschränkt, die bei individuellem Bedarf verkürzt oder verlängert werden kann.

Helfen kann auch die soziale Gruppenarbeit, bei der Kinder und Jugendliche in Gruppen Konfliktlösungen lernen, Regeln kennen lernen und auffassen, diese einzuhalten, sowie gemeinsame Freizeitgestaltungen erleben.

Soziale Gruppenarbeit bietet der DKSB auch für Mütter und Kinder an.

„Der Austausch untereinander gibt den Müttern viel Kraft”, weiß Franz Geuer. „Andere Menschen treffen und Erziehungsthemen besprechen ist für sie auch eine Möglichkeit, mal etwas anderes zu sehen, als die eigenen vier Wände.”

Die Frauen seien in der Regel nicht mehr in einem sozialen Gefüge. „Mit einem Kleinkind ist man etwas isoliert. Die Menschen, die sich bei uns treffen, sind oft nicht in der Lage, etwas wie eine Krabbelgruppe selbst zu organisieren.”

Der Kinderkleiderladen ist auch eine Anlaufstelle für Familien, die Kontakte suchen. „Die Spielecke wird gerne dazu genutzt”, erzählt Marlies Hornig. Natürlich kann in dem Geschäft auch gekauft werden. Spielzeug, Bücher, Kleidung, Autositze – alles rund ums Kind findet sich in dem Ladenlokal, das fünf Frauen ehrenamtlich betreuen.

Im Laufe der Jahre ist die Kundschaft immer weiter gestiegen und auch hier kommen die Nutzer aus allen Gesellschaftsbereichen. „Einige kommen zu uns, weil sie müssen”, erklärt Marlies Hornig.

„Andere sehen ein, dass eine gute, teure Hose nicht für den Sandkasten sein muss.” Die Waren sind ausschließlich gespendete Güter, der Reinerlös kommt dem Kinderschutzbund zu.

Die Hilfsangebote des Ortsverbades sind vielfältig und werden von den Menschen im Einzugsgebiet gerne angenommen.

Eine Erfolgsgarantie können die Mitarbeiter zwar nicht geben. Schließlich gehört zum Gelingen auch immer der Wille der Familien und Kinder dazu. Aber alle Verantwortlichen haben den Ehrgeiz, den Menschen sämtliche Unterstützung zu bieten, die sie geben können.