Familienpaten sind stark gefragt

Würselen:  Wenn das Würselener Projekt Familienpaten eines nicht ist, dann ein Oma-Opa-Projekt. „Unsere Paten sind keine reinen Babysitter. Sie gehen mit einem selbst definierten Anspruch daran, die Kinder in ihren Familien weiterzubringen, zum Beispiel am Übergang vom Kindergarten in die Schule. Professionell, aber menschlich.“

Das erklärt Ulla Wessels, die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Alsdorf–Würselen–Herzogenrath, bei dem das Projekt seit 2016 beheimatet ist.

Da ist zum Beispiel eine Patin, die mit unglaublicher Energie gleich mehrere Familien in definierten Zeitfenstern betreut, die mit den beiden eritreischen Mädchen an einer Naturkunde-Expedition für Kids teilnimmt und gemeinsam mit ihrem ebenfalls ehrenamtlich engagierten Mann einer anderen Familie bei der Küchenneugestaltung hilft.

„Wir haben zurzeit acht ganz verschiedene Paten, würden uns aber sehr über Verstärkung freuen. Wir bekommen viele Anfragen zum Beispiel vom Jugendamt, der Stelle „Frühe Hilfen“ der Städteregion oder von Selbstmeldern. Unsere Zielgruppe sind Familien in schwierigen Situationen“, schildert Wessels.

In Zeiten von Corona ruhen zwar auch die Familienpaten-Aktivitäten, sollen aber im Anschluss mit großem Enthusiasmus wieder aufgenommen werden. Um einen Paten mit einer Familie zusammenzuführen, stellt der Kinderschutzbund die Anfragen zunächst im Patenkreis intern vor. Erklärt sich ein Pate bereit, gibt es ein Kennenlern-Treffen.

„Die Chemie muss stimmen“, erklärt Ulla Wessels. „Manchmal ist es Liebe auf den ersten Blick, manchmal passt es auch von der einen oder anderen Seite her gar nicht.“ Die Alleinerziehende, die Teenager-Mutter, die Flüchtlingsfamilie mit dem schwerkranken Kind… Das Spektrum an Hilfsbedürftigen ist groß. Zu den Paten, die sich aktuell engagieren, zählen sieben Frauen und ein Mann. „Wir organisieren Austauschtreffen für unsere ehrenamtlichen Paten, in denen sie reflektieren und sich untereinander Tipps abholen können. Es gibt auch Fortbildungsangebote“, zählt Wessels auf, die selbst ausgebildete Pädagogin, Familientherapeutin und Mediatorin ist. „Wir haben ein nettes Team. Hier kann man tolle Arbeit leisten, so wie es passt, und etwas Gutes tun.“

Wer sich eine Patenschaft vorstellen kann, kann die Projektleiterin Ulla Wessels unter 02405/94488 oder unter dksb.wuerselen@t-online.de erreichen.